Ode an Ordnung und Glück

Als Neunzehnhundertpaarunddreißig die stolze Taufe sich vollzog
und Ordnung amtlich einmarschierte, gab’s einen hübschen Monolog
von Recht und Ruhe, Anstand, Würde, und einer feierfreien Stadt
und endlich Ruhe für den Bürger, der so viel schon gelitten hat.
Drum wurd der Krieg auch nicht genehmigt, nach elf uhr wird nicht rumgeschossen
in Nachbarländern hätte es die Anwohner zu sehr verdrossen

Durch die Geschichte hallt der Ruf vom Lärmschutz
wie ein Donnergrollen
in seinem Schweif das Lied von Einsicht,
von Glück und Polizeikontrollen

Der Herr und Zwölfe seiner Jünger, beim letzten Abendmal geeint,
brachen Brot und tranken würdig, nur einer hat es schlimm gemeint.
Iscariot, er musste handeln, für seines Arbeitgebers Lohn
zwar war mit 30 Silberlingen Soldung der Stundenlohn ein blanker Hohn
und doch: Verfehlung ist zu ahnden! Daraus macht Judas keinen Hehl
der Trank und Sang von Herr und Jüngern erreichte neunzig Dezibel*!
(((*82 wären okay. Ist aber noch komplizierter -> Börni fragen!)))

Cäsars Sohn, man kennt ihn heute, als Messerstecher ohne Treue
er brach den Eid und fiel dem Vater
in den Rücken ohne Reue.
Doch kaum bekannt zu jenen Iden, der Anlass, der die Tücke schuf:
Es gab Beschwerden alter Bürger
Vertrag gilt bis zum Widerruf.

Als unsre Mannen auswärts zogen, um Kolonien zu erwerben
in Afrika und neuen Welten,
da stießen sie auf Ureinwohner, Buschgetüm und Stammeserben
man ludt sie ein doch ihre Feste in Reservaten abzuhalten
in Lagern, Zellen zu entfalten, sich nicht im Freien zu vergnügen,
denn Zelte dürfen kaum genügen.

Wenn heut ein Einzelner mal wütet, und tobt weil Andere noch leben
so transformiert das Amt der Ämter
Belästigung in Donnerbeben
belästigt hundert And’re rück; denn Zahl und gleiches Recht zum Glück
sind damals schon zuerst gefallen
seit Ordnungsrufe vorwärts hallen.

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